In vergangenen Jahrhunderten war die Wasserkraft die Hauptquelle für den Betrieb von Maschinen wie Mühlen, Hammerschmieden, Pressen, Sägewerken, Ölmühlen, Spinnereien und Mahlwerken.
Die Idee, Wasserkraft zur Betätigung einer Maschine zu nutzen, hat sehr alte Wurzeln. Eines der hydraulischen Systeme, die in der Antike bekannt waren, war die Mühle, die mit der Drehbewegung ihres Wasserrades verwendet wurde, um den Mühlstein zu bewegen.
Ab dem 19. Jahrhundert begannen Wasserräder, in den verschiedensten Berufsfeldern eingesetzt zu werden, wodurch die Mühen des Menschen erleichtert wurden. Sie wurden auch verwendet, um Drehmaschinen für die Verarbeitung von Holz, Marmor, Ton und Metall zu betreiben.
Der kantonale Kataster der öffentlichen Gewässer von 1894-96 zählt nicht weniger als neunhundert Wasserkraftmaschinen im Tessin. Laut dem anschliessenden Inventar der Betriebe, die Wasser als Antriebskraft nutzen, das zwischen 1986 und 1988 vom kantonalen Amt für ethnografische Museen gefördert wurde, waren im Gebiet von Bellinzona Ende des 19. Jahrhunderts noch 97 Wasserkraftmaschinen vorhanden.
Die Grösse der Räder konnte variieren, ebenso wie die Art: Es gab Kastenräder, Schaufelräder oder Räder mit löffelförmigen Schaufeln. Je nach Art des verwendeten Rades gab es unterschiedliche Antriebssysteme.
Wenn der natürliche Höhenunterschied des Wassers nicht ausreicht, um den nötigen Wasserfluss für den Betrieb des Sägewerks zu gewährleisten, wird ein künstlicher Speichersee angelegt, der das Wasser über einen angeschlossenen Kanal sammelt. Dieser Speichersee, zusammen mit dem Kanal, der ihn mit dem Sägewerk verbindet, wird «Suole» genannt. Die Suole ist hauptsächlich im Boden ausgehoben und gemauert, um die Wasserdichtheit zu gewährleisten. Im letzten Abschnitt, der dem Sägewerk am nächsten liegt, kann sie jedoch aus Holz bestehen und auf die Höhe des Wasserrades angehoben sein.
Dieses System ermöglichte es, die Kraft des Wassers maximal zu nutzen, um das Rad des Sägewerks auch bei begrenzten oder unzureichenden Höhenunterschieden anzutreiben. Die Suole mit ihrem erhöhten Kanal erlaubte es, das Wasser mit grösserem Druck zu transportieren und einen konstanten und ausreichenden Fluss zu gewährleisten, um die Maschine anzutreiben. Das Wasserrad, welches durch das die Suole fliessende Wasser angetrieben wurde, verwandelte die Wasserenergie in mechanische Energie, die für den Betrieb des Sägewerks genutzt wurde.
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